Erster Tag, hier beginnen (danach zum Weiterlesen immer unten links auf "Neuerer Post" klicken):

Von Cuxhaven nach Otterndorf

Freitag, 17. August 2018

Von Kuks nach Vrchlabí

Die Elbe ist nun schon abschnittsweise ein flacher wilder Felsfluss mit Stromschnellen (außer vor Stauwehren). Gestern musste ich noch ans andere Ufer schwimmen, heute konnte ich hinüberwaten. Das Wasser reicht maximal bis zum Knie.

In Dvůr Králové (Königinhof) gibt es einen Safarizoo, in dem die Besucher mit Autos herumgefahren werden. Dort leben die meisten afrikanischen Tiere in einem europäischen Zoo.

Ein Wenzelkönig ernannte die Stadt einst zum Sitz seiner Königin.
In dieser Stadt endet dann die, wie ich sie nenne, Královská Cyklostezka (Königlicher Radweg), die in Hradec Králové beginnt. Ab jetzt sind die Radwege blöd.

Nun geht es auf hügeligen Landstraßen von Dorf zu Dorf, in Richtung der noch größeren Hügel in der Ferne.

Im Dorf Bilá Třemešná versteckte sich Jan Amos Comenius, ein Philosoph und Bischof der Böhmischen Brüder, vor den Katholiken, die ihn verfolgten, in einer Jagdhütte. Daran erinnert eine Gedenkstätte hinter Zäunen, zu der man laut Schild einen Führer herbeitelefonieren kann.

Wir überquerten die prächtige, riesige Talsperre Les Království (Königswald).

Nun wird es richtig bergig - und richtig ätzend. Die Steigungen sind gar nicht mal so richtig schlimm, dafür aber die LKWs und Reisebusse, die vorbeibrettern und in der Kurve überholen. Rücksichtsvoll waren nur die Autos, die Fahrräder auf dem Dach hatten.

Es folgen ebenso steile Schotterwege, auf denen meine Kette absprang, sowie eine dicke Kreuzung.
Nächster Halt: Hostinné. Dieser Ort ist bekannt für sein Franziskanerkloster.

Wir befinden uns an der Schwelle zum Riesengebirge. Deshalb stehen dort Riesen am Rathaus.

Ein Radweg führt durch einen schattigen Park mit Teichen aus Hostinné raus.

Doch bald geht es wieder auf die Straße. Für kleine Kinder ist die Strecke völlig ungeeignet - gut, dass unseres heute Bahn fährt.
Die erste Bergkette endet schon vor Hostinné, das enge Tal wird wieder breit und die restliche Strecke ist überraschenderweise eher flach und ganz okay. Wir fuhren durch langgezogene Dörfer mit lustigen Minikirchen, die gerade renoviert werden.

Auf der Elbe wächst unterdessen ein Mangrovendschungel.

Als letztes übernachten wir in Vrchlabí (Hohenelbe), und zwar gleich zwei Nächte. Am Ortseingang stießen wir auf ein riesiges Werk des Autoherstellers Škoda (das bedeutet "schade") denn Vrchlabí ist einer der wenigen Orte im Riesengebirge, der nicht nur vom Tourismus, sondern auch von der Industrie lebt.

Hier gibt es fast schon alpine Holzhäuser und viele Baustellen. Die Leute wollen ihre Stadt schön und touristenfreundlich machen, sind damit aber noch nicht überall fertig.

Auch befinden wir uns in einem Wintersportgebiet: Unsere Räder stellen wir heute Nacht in den "Ski Room" des Hotels und über die Hauptstraße führt eine Gondelbahn.

Zum Abendessen gibt es Brotsuppe (im Brot) und Biergulasch im Restaurace Medvěd (zum Bären), dem besten Restaurant dieser Tour.

Vrchlabí wird auch Tor zum Riesengebirge genannt, dem höchsten Gebirge Tschechiens. Auf tschechisch heißt es Krkonoše, denn darin lebt angeblich ein Riese namens Krakonoš (Rübezahl), der es vor Wilderern schützt.
Und morgen dringen wir in sein Gebiet ein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen