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Von Cuxhaven nach Otterndorf

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Orlice (Adler)

Ein weniger bekannter Nebenfluss der Elbe ist die Orlice (Adler) im Norden Tschechiens. Sie gibt den Orlické Hory (Adlergebirge) ihren Namen - oder umgekehrt?
Die Orlice besteht aus zwei Teilen, der Divoká Orlice (Wilde Adler) und der Tichá Orlice (Stille Adler). Beide entspringen im Adlergebirge.

Die Wilde Adler hat ihre Quelle in Polen. Die polnische Seite des Adlergebirges sieht übrigens auch nicht schlecht aus.

Kurz darauf fließt sie am spektakulären Landestor (Zemská Brána) über die Grenze.


Eine steinerne und eine hölzerne Brücke (die einst von Schmugglern genutzt wurde) führen über das Wildwasser.


Wem das zu langweilig ist, der kann den Fluss auf den großen Steinen überqueren.

Warum der Fluss als Wilde Adler bezeichnet wird, dürfte dieses Bild hinreichend erklären.

Diese wilde Energie muss man natürlich nutzen. Deshalb hat man bei Pastviny ein großes Stauwehr mit Turbinen errichtet.

Dadurch ist ein Dorf versunken, aber ein riesiger, beliebter Badesee entstanden, auf dem Drachenboote um die Wette fahren und  für Badegäste Tretboote und Aquazorbing angeboten werden.


Der Fluss beruhigt sich etwas und fließt durch die Kleinstadt Žamberk.

Die Stille Adler entspringt noch in Tschechien in der Nähe von Dolní Orlice ("Unteradler"). Sie führt zunächst nach Norden, durchquert Berge mit abgelegenen Dörfern wie zum Beispiel Mladkov und fließt schließlich parallel zu ihrer wilden Kollegin nach Westen.

Nachdem sie die Höhen des Adlergebirges hinter sich gelassen hat, durchquert sie das schöne Letohrad mit seiner Bergkapelle, seinem Arkaden-Marktplatz...

...und seinem Handwerksmuseum.

Danach führt die Stille Adler durch ein tolles Tal mit Wiesen und Wäldern. Brücken und kleine Stauwehre überqueren den Fluss.

Durch das Tal führt ein luxuriöser Radweg mit Leitlinie, sodass man dem Flusslauf problemlos folgen kann.

Ab und zu muss man auch durch Dörfer und Straßen überqueren oder Steigungen überwinden, aber insgesamt handelt es sich schon um eine hervorragende Radroute.

Eine Straße und Bahnschienen führen ebenfalls parallel durch das Tal.

Diese schöne Strecke führt bis nach Ústí nad Orlicí (an der Adler). Die Stille Adler fließt unten an der Stadt vorbei. Die Stadt selbst liegt oben auf dem Hügel und ist einfach typisch tschechisch.

Die Stille Adler hat natürlich auch Nebenflüsse, oder eher Nebenbäche. Einer davon ist die Třebovka, die aus dem Ort Česká Třebová angeflossen kommt. Ihre Ufer werden von Ziegen besiedelt.

Hinter Ústí fließt die Třebovka dann in die Adler.

Ab und zu wird die Orlice zu breiten Badeseen gestaut.

In Tyniště nad Orlicí fließen die Wilde und die Stille zusammen.

Und hier, in der Großstadt Hradec Králové (Königgrätz) mündet die vollständige Orlice schließlich in die Elbe.


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